Spenden für den Erhalt der Kriegsgräber

Das erste Mal seit Jahrzehnten tobt in Europa wieder ein Krieg. Krieg - etwas, was am Volkstrauertag im November letzten Jahres noch weit weg erschien. Dennoch brachte Volker Schütze, der Geschäftsführer des Volksbundes für deutsche Kriegsgräberfürsorge, den Krieg, oder genauer gesagt, seine Folgen im Herbst in Form von Bildern und Geschichten mit ins Klassenzimmer der 9.Klässler des Progymnasiums Alpirsbach. Die schiere Masse der Grabsteine auf den Soldatenfriedhöfen, von denen er Bilder zeigte, wirkte erdrückend. Schütze erklärte, dass sich hinter jedem der Gräber auf den Soldatenfriedhöfen tatsächlich ein menschliches Schicksal verbirgt. „Es sind echte Gräber, keine Kulissen“, stellte er fest.

Durch den Erhalt und die Pflege der Gräber, dem sich der Volksbund verschrieben hat, bliebe die Erinnerung an die Menschen, die im Krieg gefallen sind, wach, erklärte er. Unabhängig davon, auf welcher Seite die Menschen gekämpft hätten, waren sie - mit etwas Distanz betrachtet - alle Opfer des Krieges und letztendlich unnötig gestorben. Gleichzeitig stellen die Gräber ein deutliches Mahnmal für die Lebenden dar, selbst wenn sie zu ihrem Glück Krieg selbst nur aus Computerspielen, Filmen und Nachrichtensendungen kennen. Sie fordern die Menschen bis heute – über 75 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges – noch dramatisch dazu auf, Kriege zu verhindern. Wie wichtig, das noch werden sollte, war den Schülerinnen und Schülern im Herbst noch nicht bewusst. Heute verstehen sie es durch das aktuelle Geschehen in der Ukraine und Schützes Aufklärung besser.

Volker Schütze bat im Anschluss an seine Aufklärungsstunde die Gymnasiasten um Hilfe bei der jährlichen Haus- und Straßensammlung für die Kriegsgräberfürsorge. Aufgrund der immer noch angespannten pandemischen Lage wurde allerdings auf den Gang von Haustür zu Haustür und die persönlichen Gespräche bei der Spendensammlung weitestgehend verzichtet. Stattdessen verteilten die Schülerinnen und Schüler hauptsächlich Flyer mit einem Spendenaufruf und die Schule rief auch im Nachrichtenblatt zur Spende auf.

Trotz dieser begrenzten Möglichkeiten bei der Spendensammlung dieses Jahr kamen immerhin rund 170€ zusammen, teilte der Volksbund kürzlich der Schule mit. Volker Schütze und die Schulleiterin Rita Bouthier bedankten sich ausdrücklich bei den 9. Klässlern für ihr Engagement und bei den Spendern für ihre finanzielle Unterstützung.


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