Klasse 5 wieder auf legendärer PGA-Radtour

Am Mittwochmorgen unmittelbar vor den Pfingstferien fanden sich vor der Turnhalle in Betzweiler die Fünftklässler des Progymnasium Alpirsbach mit ihren Fahrrädern ein, um auf die dreitägige Tour zu gehen, die mittlerweile seit mehr als 25 Jahren stattfindet. Diese Tour sollte sie an den Rand der Schwäbischen Alb nach Balingen und zurück führen, wobei die Bezwingung des Plettenbergs bei Dotternhausen nicht nur immer eine besondere Herausforderung darstellt, sondern auch das Highlight ist.

Aufgeregt aber auch etwas unsicher, ob sie das alles schaffen würden, starteten die Schüler und Schülerinnen in Richtung Balingen. Der frische Morgen machte den Anfang leicht, auch wenn die erste Etappe zum Sterneck gleich von ein paar Steigungen geprägt war und so manch einer erst noch herausfinden musste, wozu es eigentlich die ganzen Gänge gibt. Zum Glück warteten einige Eltern mit den Begleitfahrzeugen in regelmäßigen Abständen mit Getränken und einer kleinen Stärkung, sodass die Zeit und die Strecke nicht endlos wurden. Halt wurde etwas später auch am Wasserschloss in Glatt gemacht, über das einige Schüler ein Referat vorbereitet hatten. Anschließend führte die Route recht entspannt entlang an der Glatt Richtung Kirchberg, wo eine größere Mittagspause eingeplant war. Die Grillwürste, die die Eltern bereits vorbereiteten, mussten sich die Schüler aber erst verdienen, indem sie den Anstieg hinauf zum Kirchberg bezwangen. Gestärkt machte sich die Klasse anschließend auf die verbleibenden 20 Kilometer, die es noch bis zur Jugendherberge in Balingen zu strampeln gab. Die Geduld und Ausdauer so mancher Schüler waren am Ende gefordert, je länger sich die insgesamt 50 Kilometer lange Strecke an diesem Tag zog. Gemeinsam und froh erreichten die Schülerinnen und Schüler ihr Ziel am späten Nachmittag. Schnell waren die Zimmer und auch die Betten bezogen und alle freuten sich auf ihre erste gemeinsame Übernachtung, fern von zu Hause und ganz ohne Eltern. In weiser Voraussicht hatte die Herbergsfamilie für alle große Teller mit Spaghetti Bolognese vorbereitet, sodass es nur glückliche und zufriedene Gesichter an diesem Abend gab.

Das Steigungsprofil des zweiten Tages bestand aus einem einzigem Berg, der aus der Ebene herausragte, dem Plettenberg. Der Morgen war noch bedeckt und kühl, als alle ausgeschlafen und erholt wieder auf ihre Räder kletterten. Der Weg dorthin führte zuerst in die Vergangenheit der Erdgeschichte, zum Fossilienmuseum in Dotternhausen, wo die Schüler nicht nur etwas über die Entstehung von Fossilien erfuhren, sondern auf der kleinen Halde, ausgestattet mit den entsprechenden Werkzeugen, unter den Schieferplatten auch selbst nach solchen suchen und hämmern durften. Danach gab es aber kein Ausweichen mehr, Meter für Meter rollte der Fahrradzug auf den gefürchteten Anstieg zu. Die Sonne drang langsam durch, eine letzte Stärkung und los ging es auf 1002m Höhe hinauf. Während für die einen die Herausforderung darin bestand, mit ihrem Sportlehrer mitzuhalten und ihn kurz vor dem Ziel zu überholen, ging es den anderen darum, die Kräfte einzuteilen, um es am Ende ebenfalls zu schaffen. So dauerte es nicht lange, bis sich das Feld stetig weiter auseinanderzog. Geduldig fuhr das Begleitfahrzeug der Eltern hinter den letzten her, um die Erschöpften im Notfall einzusammeln. Doch wenn auch etliche an ihrem Limit kämpften, aufgeben wollte keiner und nach jeder kleinen Pause, stiegen auch die letzten wieder auf das Fahrrad und kämpfte sich durch, bis auch sie radelnd bei Sonnenschein oben angelangten und mit Applaus empfangen wurden. Glücklich und erleichtert, dass es geschafft war, genossen alle nun die verdienten Würste, die die Eltern zuverlässig bereits über dem Feuer gegrillt hatten und blickten anschließend beeindruckt hinunter in die Ebene des Balinger Umlandes. In einem Referat informierte eine weitere Gruppe ihre Mitschüler rund um den Plettenberg. Der Weg zurück zur Jugendherberge radelte sich am Nachmittag dann von selbst. Und nach einer schnellen Dusche wartete ein kleiner Stadtbummel in der Fußgängerzone von Balingen.

Bei Sonnenschein und strahlend blauem Himmel traten die mittlerweile in jeder Hinsicht erprobten Schüler und Schülerinnen am Freitag den Rückweg Richtung Heimat an, einer vergleichbar gemütlichen Route, die über sachte Felder und Wiesen wieder ins Glatttal und von dort zum Brachfeld bei Dornhan führte, wo alle Eltern sie erwarten würden. Es war eigentlich schon so gut wie geschafft und das Ziel war so nahe, wäre da nicht noch der Anstieg zum Brachfeld gewesen. Obwohl der Weg durch den Wald führte, machte sich die Mittagssonne nun spürbar bemerkbar und der Schlussanstieg wurde zu einem letzten „Martyrium“, das allen noch einmal richtig Kraft abverlangte, wenn nicht sogar die letzte. Oben angekommen war das dann aber schnell vergessen, als alle Schülerinnen und Schüler strahlend die letzten Meter gemeinsam ihren wartenden Eltern entgegen radeln konnten. Sie hatten es alle geschafft und kehrten heil und unversehrt zurück.

Das Gelingen der Fahrt haben sie vor allem auch all jenen Eltern zu verdanken, die sich bereit erklärt hatten, die Radtour auf verschiedenste Weise zu unterstützen und zu begleiten. Ohne sie wäre dieses unvergessliche Erlebnis nicht möglich gewesen und der Dank der Klasse und der Lehrer gilt daher ausdrücklich ihnen.


nach oben