Schule mit Aha

Endlich wieder Schule!? Selbst für so manchen Schulmuffel war es eine Erleichterung. Nach rund 13 Wochen Lockdown und Heimunterricht wurde der Schulbetrieb nach den Pfingstferien endlich wieder aufgenommen. Die meisten Klassen wurden im letzten Schuljahr aufgrund ihrer Klassengröße in zwei Gruppen unterteilt, die dann eine Woche im Präsenz- und eine Woche im Heimunterricht lernten. Seit Ende der Sommerferien sitzen wieder alle im Klassenzimmer.

Ohne Aha - Effekt geht in einer Schule während Pandemiezeiten aber nichts: Abstand halten, auf Hygiene achten und wenn nötig Alltagsmaske anziehen. Gleichzeitig werden die Fenster immer wieder geöffnet, auch wenn es draußen kalt ist. Den ein oder anderen hat das schon dazu gebracht, sich eine warme Decke mitzunehmen, zur Zwiebeltechnik überzugehen und in der Pause extra dick einzumummeln.

In den Wochen bis zu den Sommerferien hat sich das Schulgebäude verändert. Die Laufrichtungen in den Gängen sind klar markiert. Es hängen Schilder, wie viele Personen gleichzeitig ins Sekretariat oder auf die Toilette gehen können. Jede Klasse hat ihren eigenen Pausenhof und Eingang zugewiesen bekommen. Zunächst waren Einzeltische im Abstand von 1,5m aufgestellt, die aber seit den Sommerferien so weit wie nötig zusammengerückt wurden, damit alle ins Zimmer passen.

Auch der Unterricht ist anders. Zum Beispiel mussten die Unterrichtszeiten angepasst werden, damit sich die Klassen während der Pausenzeiten aus dem Weg gehen können. Der Preis für den Präsenzunterricht bei voller Klassenstärke ist sicher, dass viel mehr Zeit für Hygiene genutzt wird. Das regelmäßige Händewaschen oder das Desinfizieren der Fachräume bei Klassenwechsel nimmt Unterrichtszeit in Anspruch.

Vor den Sommerferien als das Abstandgebot noch galt, war es besonders schmerzhaft, dass keine Gruppen- und Partnerarbeiten stattfinden konnten. Und wenn dann nur draußen mit Abstand. Wegen der Aerosole, die das Virus möglicherweise transportieren, sollte möglichst wenig gesprochen und rumgelaufen werden. Wir sind froh, dass dies nun innerhalb der Klasse wieder möglich ist. Auch wenn klassenübergreifende, also gemeinschaftsstiftende Veranstaltungen oder Klassenfahrten im Moment nicht umsetzbar sind, ist es gut, sich wieder täglich zu sehen.

Einen echten Schub gab es bei der Nutzung von digitalen Endgeräten. Zwar fehlen derzeit noch die Geräte aus dem Sofortprogramm und der Medienentwicklungsplan ist noch nicht umgesetzt, aber die gesammelten Erfahrungen beginnen in den Unterricht Einzug zu halten und werden vorerst durch BYOD ermöglichst. Noch nie aber wurde das Lernen mit persönlichen Kontakt so wertgeschätzt.

 


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